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Glaubensatem

Glauben ist wie Atmen. Ja, ich denke, dieses Gleichnis passt: Glauben ist wie Atmen.

Das können Sie auch sofort und selber merken - oder eben auch nicht.

Denn meistens merkt man von beidem nichts. Beides geschieht unbewusst, obwohl es eigentlich lebenswichtig ist: Aber, wenn Sie jetzt genau darauf achten, merken Sie vielleicht doch was! 

Denn das ist mit dem Atmen ja genauso wie mit dem Glauben: Natürlich glauben Sie, auch wenn Sie es nicht immer ganz bewusst tun. Wie Sie ja auch immer weiter atmen, ohne darüber nachzudenken. Wobei Ausnahmen auch diese Regel bestätigen. Denn es gibt ein paar Momente, wo man beides doch sehr genau spürt: den Atem genau so wie den Glauben. Das fängt schon ganz früh an: schon beim allerersten Atemzug. Wer jemals die Geburt eines Kindes miterlebte und dessen ersten Atemzug, hat dabei auch etwas von Gott gespürt. Beim letzten Atemzug ist es genauso: Wer jemals dabei war, wie ein Mensch stirbt und seinen Atem aushaucht, hat auch dabei etwas von Gott gespürt. Diesen letzten Atemzug werden wir alle auch selber einmal tun. Aber davor wird es wohl noch ein paar andere Situationen geben, in denen wir erstaunt die Luft anhalten - voller Angst oder voller

Freude und in denen wir laut aufstöhnen unter der Last oder der Lust des Lebens. Situationen, in denen wir nach Luft schnappen, weil wir kaum glauben können, was wir da erleben müssen oder erleben dürfen. Wer in solchen Situationen nicht nur auf die Sauerstoffzufuhr achtet, kann sich vom Atem zeigen lassen, was im Leben wirklich wichtig ist. Denn nichts im Leben ist so ehrlich und so intim wie der Atem: Das gilt für den eigenen Atem wie für den eines anderen Menschen.

Kaum etwas ist so unkontrollierbar wie das Ein- und Ausatmen. In der Bibel ist der Atem sogar ein Zeichen für den Geist Gottes. Glauben ist wie Atmen - also holen Sie einmal tief Luft für diesen neuen Tag! 

Da machte Gott der Herr den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 1. Mose 2,7

Pfarrer Thomas Camphausen

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