Dekanatssynode beschließt Nachbarschaftsräume
Die beiden Griesheimer evangelischen Gemeinden Luther und Melanchthon sowie drei Darmstädter Gemeinden arbeiten künftig enger zusammen.
Am vergangenen Freitag hat die Dekanatssynode die Bildung von zehn Nachbarschaftsräumen im Dekanatsgebiet beschlossen. Dieser Beschluss ist Teil des Veränderungsprozesses, der den Namen ekhn2030 trägt. Aufgrund rückläufiger Mitgliederzahlen muss sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verändern. Die nun gebildeten Nachbarschaftsräume eröffnen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und damit auch neue Chancen für kirchliche Angebote.
Die beiden evangelischen Griesheimer Gemeinden Luther und Melanchthon bilden nun mit den Darmstädter Gemeinden Paul-Gerhardt-, Johannes- und Friedensgemeinde einen dieser Nachbarschaftsräume. Es ist der einzige, in dem sich Gemeinden aus dem ehemaligen Dekanat Darmstadt Stadt und dem Dekanat Darmstadt Land zusammenschließen und damit ein Zeichen für das seit Januar 2022 bestehende Dekanat Darmstadt, Gemeinsam Kirche in Stadt und Land, setzen. Verbunden nicht nur durch die Straßenbahn, sondern auch durch Aktivitäten in der Vergangenheit sind diese Gemeinden gemeinsam groß genug, um auch mittelfristig einen funktionierenden Nachbarschaftsraum zu bilden.
„Wir freuen uns darauf, die anderen Gemeinden nun intensiver kennenzulernen und gemeinsam zu überlegen, wie wir künftig gemeinsam Kirche gestalten“, sagt Karl Schupp, Vorsitzender des Kirchenvorstands der Ev. Luthergemeinde. „Denn auch wenn ekhn2030 ein Kürzungsprozess ist, so eröffnet er doch viele Gestaltungsspielräume. Und bei allen Veränderungen bedeutet das nicht, dass wir Dinge aufgeben müssen, die uns wichtig sind und die uns ausmachen.“
In den vergangenen Wochen haben Vertreterinnen und Vertreter der fünf Kirchengemeinden erste Gespräche geführt und gemeinsam in die Zukunft geschaut. Denn nun geht es darum, den neuen Nachbarschaftsraum mit Leben zu füllen, die Zusammenarbeit der Hauptamtlichen zu gestaltet und über die Nutzung von Gebäuden zu sprechen. All das geschieht nicht über Nacht, sondern soll in verschiedenen Stufen bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein, damit auch unter den veränderten Rahmenbedingungen Kirche vor Ort lebendig bleibt. „Meine Hoffnung ist, dass wir am Ende Gott von ganzem Herzen dankbar sind, dass wir auf diesem Weg herausfinden, was unsere Aufgabe ist und warum es uns gibt“, sagt Pfarrer Detlef Gallasch, Vorsitzender des Kirchenvorstands der Ev. Melanchthongemeinde. „Denn wir sind schon längst in die Gemeinschaft gestellt, die Jesus Christus gestiftet hat. Gemeindeübergreifende Kooperation spiegelt also eine geistliche Wirklichkeit wider, die wir getrost entdecken dürfen.“