Menu
Menü
X

Abenteuer Kanufreizeit

Unsere Kanutour über Pfingsten begann mit der Feststellung, dass der neue Dekanatsbus keine Anhängerkupplung hat. Der Anhänger war gepackt und im Kopf ratterten die Möglichkeiten. Brian bot sich dann an, den Hänger an unseren Campingplatz Rossmühle an der fränkischen Saale zu fahren. Vielen Dank.

Die Sperrung der Saale sollte ab dem 1.5. aufgehoben sein, aber wie Behörden so sind. Am 18.5. war es noch nicht geschehen. Vielleicht im September. Fantastische Ereignisse brauchen nun mal 9 Monate … So buchten wir die eine Tour, die noch ging und eine besondere Tour, die es so eigentlich nicht im Angebot gab. 

Wir kamen am 17.5. auch irgendwann mit der Bahn an. Verspätungen, Stehen irgendwo, keine Infos – das typische Abenteuerprogramm der Bahn. Wir waren sehr stressresistent, die Stimmung war gut und der Regen hatte aufgehört, als wir dann auf dem Campingplatz ankamen. Diejenigen, die mit Bus und Auto gekommen sind, hatten schon mal einige Zelte für uns aufgebaut. Die Übrigen standen dann auch recht schnell. Campingplatz kennen lernen, Essen kochen, spielen, Abendandacht. Nach einer ruhigen Nacht und dem Frühstück am nächsten Morgen, wurde fürs Kanufahren gepackt. Für manche war es die erste Paddelerfahrung, andere sind da schon sehr bewandert. Titus wartete auf Daniel, der es am Abend nicht mehr mit dem Zug geschafft hatte und beide holten uns am Rastplatz ein. Viel Wasser war auf der Saale, es ging zügig voran. Ein Wehr erwies sich als fahrbar. Viel Wasser, viel Strömung, die richtige Einfahrt musste getroffen werden und dann paddeln, paddeln, paddeln mit voller Kraft. Bei manchen klappte das souverän, bei anderen nicht ganz. Manche wagten es auch ein zweites oder drittes Mal. Die trockenen Sachen waren an Land geblieben und wurden genutzt. Leider kamen wir kurz vor Gemünden in einen tüchtigen Regenguss. Am Ziel stellten wir dann fest, dass die Summe der trockenen Sachen für alle reichte. Ein trockene -Sachen – Vermehrungswunder. Am Campingplatz war es wieder trocken und wir konnten alles aufhängen. Das Beste am Tag: das Kentern (das sagten die, die gekentert sind) 

Am nächsten Tag dann unsere Spezialtour durch Bad Kissingen. Der erste Teil eine ca. 400m lange Schwallstrecke mit WW II – III. Wir schauten uns die erst vom Ufer aus an: Wo verläuft die Strömung? Liegt etwas im Wasser? Wie kommt man um die Steine drum herum? Am Ende der Schwallstrecke gab es eine Haltestelle des Ausflugsbootes. Ziel war es natürlich, nicht mit diesem zu kollidieren. Eine blieb an der Einstiegsstelle, eine am Ende des Schwalls, eine bekam den Fotoapparat, zwei andere übten Wurfsackwerfen für den Notfall. Leider hatte ich vergessen, den Fotoapparat zu erklären – das mit dem Drücken wäre gut gewesen, denn der Fotoapparat reagiert nicht auf touch auf den Bildschirm. 

Julia rief dann Elisabeth an, wenn unten alles frei war und der oder die Nächste fahren konnte. Wir hatten einige Zuschauer, die leider enttäuscht wurden. Es kenterte niemand. Leider mussten wir versprechen, dass alle Boote nur einmal fahren. Das fiel echt schwer. Die Entscheidung fiel leichter als wir an den Himmel schauten. Es drohte ein Unwetter. Beim zweiten Donner fanden wir eine gute Ausstiegsstelle und schauten auf der Wetter App nach. Das Unwetter zieht vorbei, das nächste kommt in einer Stunde. Also die Boote wieder ins Wasser und Gas geben. Am Ausstieg kam dann die Sonne raus und wir konnten die Boote gut sauber machen und gemütlich picknicken mit Geburtstagsnussecken. Bus und Auto fuhren zum Campingplatz zurück, die Jugend wartete noch auf den Bootsverleih, um beim Beladen zu helfen. Wir trafen uns in der Pizzeria La Luna in Hammelburg. Anschließend erkundeten wir das Gelände der Herrenmühle, bevor wir uns wieder in Zug, Bus und Auto setzten, um zum Campingplatz zu fahren. Bei unserer letzten Abendandacht philosophierten wir dann über die Frage, was wohl die Menschen in dem Ausflugsdampfer gedacht haben, als wir im strömenden Regen singend an denen vorbei gepaddelt sind. Und das Fazit war: Wir waren frei und da wird man dann auch mal nass. Währenddessen fing es an zu regnen, doch als wir anschließend Feuer spucken wollten, war es wieder trocken. In diesem Jahr mit Korkpulver, da der Preis für Bärlappsporen sich ungefähr verfünffacht hat. Die Flammen sind deutlich kleiner, aber es ging auch. Während wir für deutlich weniger Regen als angekündigt dankten, ging das Saarland unter. 

Montags konnten wir die Zelte fast trocken einpacken, es war noch Zeit, zu spielen bevor uns die Bahn nach Darmstadt, diesmal ohne Abenteuer, brachte – wir waren pünktlich! 

Antje Sandrock- Böger 


top