Fenster im Arkadengang
Das Gestaltungskonzept, der von Prof. Bruno Müller-Linow entworfenen Glasfenster, verkündet den Namen der Gemeinde – „Frieden“ – in unterschiedlicher Gestalt.
Zur Entstehung schrieb Bruno Müller-Linow:
„Den kleinen fünf Fenstern unter den großen in besonderem Maß aufgeteilten Antikglasscheiben des Schiffes galt unsere besondere Liebe und Arbeitskraft. Es machte mir
Freude, für die Nischen mit den Rundbögen in der Nähe, schwierige Themen des Friedens zu malen, nachdem der Handwerker die Schablonen geschnitten und die Waldsassener Gläser geschnitten waren. Ich liebe dort oben am böhmischen Wald das uralte Hüttenwerk, denn ich kenne kaum Gläser, die so schön sind wie die Waldsassener.“
Sintflutfenster
Das erste Fenster rechts vom Eingang zeigt den Friedensbund mit Noah nach der Sintflut, den Friedensbogen in den Wolken (rechts), die Arche, den Fisch im Wasser und die Taube mit dem Ölzweig.
Weihnachtsfenster
Zu dem zweiten Fenster schrieb Müller-Linow:
„Das Hirtenfenster, dem eine Zeichnung meines Freundes Naethe zugrunde liegt, war beinahe fertig. Da konnte der Hund nicht bellen (rechts unten), weil das Blei dafür keinen Platz ließ. Und neu mußte er geschnitten werden.“
Die Engel im helleren Lichtschein als der Mond verkünden den schlafenden und geblendeten Hirten „Friede auf Erden“.
Osterfenster
Das dritte Fenster ist das Osterfenster. Es erzählt in seinen farbenprächtigen Bildern vom letzten Abendmahl bis zur Auferstehung. Im Zentrum der Kelch mit den Hostien, gerahmt von Wänden der rechteckigen Häuser in Israel mit Tür und Fenstern. Wiederum gerahmt von den roten Wundmalen Jesu in den Handflächen.
Im oberen Teil der Raute befindet sich links ein kleines Halbrund der aufgehenden Sonne mit Friedenstaube und der offenstehenden Grabhöhle.
Im unteren Teil der Raute stehen die Jünger ängstlich beisammen. Ihnen erscheint der Auferstandene mit den Worten: "Friede sei mit euch." Am Boden hockt der ungläubige Thomas, der erst glauben will, nachdem er die Wundmale Jesu berührt hat.
Paradiesfenster
Die Bildsprache des vierten Fensters erzählt vom messianischen Friedensreich, wie es der Prophet Jesaja beschreibt (Jesaja 11, 5-8):
"Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter."
Der prophetischen Weissagung hat der Künstler die Hoffnung auf ein neues Paradies hinzugefügt, mit dem Paradiesbaum in der oberen Hälfte der Raute.
Gemeindefenster
Das fünfte Fenster stellt den Schluss der bildlichen Erzählungskomposition zum Frieden dar. Zu sehen ist die christliche Gemeinde nach der Apostelgeschichte 2,42: "Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet."
Die Gemeinde lebt miteinander in Brotbrechen und Gebet. Darüber ist die Friedenskirche zu sehen.