Kreuz und Dornenkrone
Das Kreuz und die darüber schwebende Dornenkrone gestaltete der Darmstädter Bildhauer Fritz Schwarzbeck (1902-1989). Viele freistehende Plastiken des Künstlers befinden sich im Stadtbild Darmstadts.
Seine Kreuz-Darstellung geht auf Vorbilder des Triumphkreuzes aus romanischer Zeit (bis 1250) zurück. Hier erscheint Christus als präexistenter Gott am Kreuz, der den Tod überwunden hat, frei von Schmerzen.
Christus steht aufrecht, nur wenig bewegt, durch Hände und Füße mit vier Nägeln ans Kreuz geschlagen (Viernageltypus). Er ist mit einem knielang herabfallenden Lendentuch bekleidet. Es ist eine über den Tod triumphierende Darstellung nach der Theologie des Johannes-Evangeliums, anstelle eines leidenden Jesus in den anderen Evangelien.
Die schwebende, vergoldete Dornenkrone über dem Kreuz hat ihr Vorbild in den monumentalen Triumphkreuzen mittelalterlicher Kirchen, die an prominenter Stelle im Chorbogen befestigt waren. Die Dornenkrone symbolisiert einen Teil der Leidensgeschichte Jesu: Als "König der Juden" wurde er von römischen Soldaten mit einem Geflecht aus Dornenzweigen als Krone gedemütigt, verspottet und gequält (Mt 27,29). Man richtete ihn mit der Dornenkrone hin, wie sie übergroß über dem Kreuz schwebt.
Die schwebende Krone über dem Kreuz lehnt sich an einen Vers aus der Offenbarung des Johannes an: "Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." (Offb. 2,10)
Die vier Enden des Kreuzes sind mit christlicher Ikonografie der vier Evangelisten versehen.
Ihre Deutung lautet:
Die Evangelistensymbole deutete man in Bezug auf das Wirken Jesu: Christus wurde durch seine Geburt Mensch, er starb wie ein Opfertier, er erhob sich aus dem Grab wie ein Löwe und stieg bei der Himmelfahrt auf in den Himmel wie ein Adler.